Ultraleichte erhielten den Segen

von Claudia Roberz (Kölnische Rundschau)

Fliegertreff in Müggenhausen lockte zum Jubiläum viele hundert Besucher

„Ich bin das erste Mal mit einem Ultraleicht-Flugzeug geflogen. Es hat mir richtig gut gefallen“, sagt Frater Shenoy, als er aus Werner Kargs Fluggerät steigt. Der Vorsitzende der Ultraleicht (UL)-Fluggruppe Nordeifel, die in Müggenhausen beheimatet ist, hatte den angehenden Geistlichen zu einer Platzrunde eingeladen.

Doch bevor sie gemeinsam in die Lüfte abhoben, lenkten sie den UL-Flieger an Militärdekan Paul Hauser vorbei, der nach dem Feldgottesdienst die Flugzeuge mit ihren Piloten einzeln segnete, bevor sie zur Platzrunde über den UL-Flugplatz aufbrachen.

„So hatte ich mir das Fest hier gar nicht vorgestellt“, sagte Frater Shenoy, nachdem er wieder auf sicherem Boden stand. Der Inder besucht für drei Jahre das Priesterseminar der Steyler Missionare im Kloster St. Augustin, das am kommenden Wochenende zum 100. „Geburtstag“ ein großes Klosterfest feiert. Er wird in etwa anderthalb Jahren zum Priester geweiht. Weil er Paul Hauser als begleitenden Priester seiner Studienzeit gewählt hat, hatte der ihn gleich zum „Fly in“, dem Fliegertreffen in Müggenhausen, mitgenommen.

„Ich mache das nun schon ein paar Jahre. Aber es ist für mich immer wieder ein besonderes Erlebnis“, berichtete Hauser der Rundschau. Zum Feldgottesdienst konnte er nicht nur viele UL-Piloten, sondern auch rund 50 Gäste begrüßen, die sich auf dem Flugplatz-Gelände vor dem großen Holzkreuz eingefunden hatten, um gemeinsam mit dem Chor „Klangspuren“ aus Bornheim-Brenig die Messe zu feiern.

Mit dem Wetter hatten sowohl die Piloten als auch die vielen hundert Gäste an Pfingstsonntag wieder ausgesprochenes Glück. „Jedes Mal, wenn Ihr euer Treffen habt, ist es heiß“, sagte eine Besucherin lachend zu Werner Karg. Der hatte anfangs einige Probleme, ausreichend Piloten für die Rundflüge zu finden. Denn die waren am Sonntag bei den Besuchern äußerst begehrt.

Immer wieder erhoben sich die UL-Flugzeuge mit Gästen an Bord in die Lüfte, Tragschrauber starteten zu Rundflügen. Im Tower wurde derweil jede Flugbewegung ins Bordbuch eingetragen.

Auch auf dem Boden fanden die „Ultraleichten“ – so dürfen sich die Fluggeräte nennen, wenn ihr Gewicht inklusive Benzin und Passagieren (maximal zwei) und Benzin nicht mehr als 473 Kilo beträgt – bei den Besuchern großes Interesse. Sie fotografierten und ließen sich von den Piloten genau erklären, wie die Maschinen gebaut und zu steuern sind.

Zum 30-jährigen Bestehen erwartete die UL-Fluggruppe Nordeifel natürlich auch wieder ihre Fliegerfreunde aus dem benachbarten Ausland. „Die werden Müggenhausen, wie in den Vorjahren, erst wieder am Nachmittag anfliegen“, kündigte Werner Karg an. Schließlich ist man mit so einem Ultraleicht-Flugzeug in nur zwei Stunden am Bodensee oder an der Nordsee. „Wir müssen ja nicht über das Kamener Kreuz“, sagt Karg lachend.