2018: Die Britischen Inseln

Die diesjährige Tour führte uns zu den großen Britischen Inseln. Dabei waren Uwe (D-MMAI), Lutz (D-MANY) sowie Rainer und Werner (beide in der D-MKCT).

Bei der Streckenauswahl spielte auch der für 2019 erwartete „Brexit“ mit seinen unbekannten bürokratischen und finanziellen Auswirkungen eine Rolle.

Natürlich ist dort vieles anders als bei uns. Das beginnt schon mit den teilweise verwirrenden Bezeichnungen wie „Britische Inseln“ oder „Großbritannien und Vereinigtes Königreich und Republik Irland“. Gelandet sind wir in England, Wales, Irland, Nordirland, Schottland und auf der Isle of Man; überflogen haben wir die Niederlande, Belgien und Frankreich.

An größeren Plätzen gilt die strikte Pflicht, Warnwesten zu tragen. Unabhängig von der Größe des Flugplatzes wird überall PPR (per Anruf oder Mail) erwartet, selbst wenn ein Flugplan aufgegeben worden ist. Bei länderübergreifenden Flügen ist ein General-Aviation-Report (GAR) mit zum Teil langen Vorlaufzeiten erforderlich.

Nach mehreren Wochen mit stabilen Wetterverhältnissen und extremer Hitze begann ausgerechnet zu unserem geplanten Reisebeginn der von allen – außer uns – ersehnte Wetterumschwung, so dass wir unseren Start von Freitag auf Samstag, den 11. August, verlegen mussten. Aber auch an diesem Tag waren die Bedingungen nicht überall fliegbar. Uwe musste bei sehr schlechten Sichtverhältnissen kurz vor dem Treffpunkt in Marl-Loemühle (EDLM) auf dem Segelflugplatz Meiersberg landen.

Den ersten Teil der Route sind wir von Marl aus über die Niederlande, Belgien, Frankreich und den Ärmelkanal zwischen Dover und Calais nach Lydd (EGMD) in England geflogen. Schon kurz nach dem Überflug der Eurotunnel-Einfahrt bei Calais war die Steilküste auf der gegenüberliegenden Seite zu sehen.

Lydd haben wir ausgewählt, weil da die Einreiseformalitäten (Polizei und Zoll) abgewickelt werden konnten. Dort machten wir dann zum ersten Mal Pause mit dem typisch englischen Frühstück (Bohnen, Speck, Würstchen und Eiern) und riesengroßen, gut gefüllten Tassen Cappuccino, die kaum „unfallfrei“ zum Tisch gebracht werden konnten. Das überall randvolle Einschenken erlebten wir später bei vielen Getränken, besonders aber bei Guinness oder Lager.

Nach dem Start flogen wir die sehr sehenswerte Südküste entlang vorbei an den beliebten Ferienorten Eastbourne und Brighton, Hayling Island, Portsmouth mit dem markanten Spinnaker Tower (170 m) und der Isle of Wight über den New Forest Nationalpark bei Southampton nach Old Sarum (EGLS) nahe der mittelalterlichen Stadt Salisbury. Leichte Regenschauer und tiefe Wolken begleiteten uns bis zur Landung auf dem sehr ruhigen Platz. Auch die Landegebühr von neun Englischen Pfund war nach der Erfahrung in Lydd, wo wir rund 22 Englische Pfund zahlen durften, schon mehr nach unserem Geschmack.

  • Marl-Loemühle (EDLM)

Wenn es um Bargeld geht, muss man ein wenig aufpassen, dass man auf so einer Rundreise nicht zu viel davon hat. Der Grund dafür klingt ein wenig kurios: das englische, schottische, irische oder das Pfund der Isle of Man hat zwar den gleichen Wert, die Banknoten tragen oft das Porträt der Königin, werden aber in den jeweils anderen Teilen des Vereinigten Königreiches entweder gar nicht oder nur mit großem Zögern angenommen.

Den ersten Abend auf der Insel verbrachten wir mit einem Stadtbummel durch das nahegelegene Salisbury. Die prächtige Kathedrale der Stadt aus dem 13. Jahrhundert verfügt über einen 123 m hohen Turm (den höchsten Kirchturm Großbritanniens), eine funktionsfähige Uhr aus dem 14. Jahrhundert und ein Originalexemplar der Magna Carta, der wohl wichtigsten Quelle des englischen Verfassungsrechts aus dem Jahr 1215. In der St.Thomas & St.Edmunds-Kirche, die mit mittelalterlichen Fresken, einer imposanten Holzdecke und großen, farbenfrohen Fenstern beeindruckt, war überraschenderweise auch eine Spielecke für Kinder eingerichtet.

Natürlich haben wir in Salisbury auch den ersten Pub und die unvermeidlichen Fish & Chips getestet, allerdings ohne die doch ungewohnte Essig-Soße zu den Chips (~Pommes). Die erste Nacht verbrachten wir im empfehlenswerten Red-Lion-Hotel, einem alt-ehrwürdigen Fachwerkbau mit entsprechendem Interieur, darunter eine übermannsgroße Standuhr aus Mooreiche.

Auf dem Ausflugsprogramm stand die Besichtigung von Stonehenge, einem in der Jungsteinzeit errichteten und bis in die Bronzezeit benutzten Bauwerk rund 13 km von Salisbury entfernt. Über den Zweck der Anlage existieren mehrere, sich teilweise widersprechende Theorien, die von einem Kult- oder Versammlungsplatz über eine Tempelanlage, einer Begräbnisstätte bis hin zu einem Observatorium reichen, zumal einige Linien nach der Sommersonnenwende ausgerichtet sind. Stonehenge wurde 1986 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Die Besichtigung wurde von andauerndem Nieselregen und Wind begleitet, so dass wir auch mit angepasster Kleidung froren. Danach konnten wir uns im sehenswerten und vor allem trockenen Museum aufwärmen. Mit uns haben unzählige Touristen aus aller Welt dem englischen Wetter getrotzt.

Auf dem Rückweg von Stonehenge nach Salisbury kletterten wir bei endlich besserem Wetter über die spärlichen Reste, die von Old Sarum Castle übrig geblieben sind. Die Burg hat in ihrer bewegten Geschichte die Herrschaft von Kelten, Normannen, Römern, Sachsen und Engländer erlebt. Old Sarum soll eine der ältesten Städte, wenn nicht gar die älteste Stadt Englands sein. Eingekehrt sind wir im „Harvester“, einem guten Restaurant mit einer schmackhaften landestypischen Küche. Besonders in Erinnerung bleiben uns die köstlichen Rippenstücke. Am Abend sind wir ins etwas preiswertere „Legacy Rose & Crowns Hotel“ umgezogen, das sehr romantisch am Avon liegt. Danach stand die Flugplanung für den nächsten Tag auf dem Programm.

  • Salisbury, England

Die nächste Flugstrecke war mit 130 km einer der kürzeren Abschnitte der Reise. Bei sehr guten Wetterbedingungen für die Strecke ging es von Old Sarum über den dünn besiedelten Südwesten Englands und den Bristol-Kanal vom englischen Cornwall nach Wales (in der Landessprache: Cymru) zum Hauptstadt-Flugplatz Cardiff (EGFF). Im Bereich  der lokalen Flugschule fanden wir unsere Abstellplätze und auch die Abrechnung lief über die Schule.

In Cardiff angekommen bezogen wir erstmals eine angeblich „zentrumsnahe“ Wohnung, die wir bei Airbnb gebucht hatten. Die Abwicklung war unproblematisch und die Unterkunft eigentlich nicht schlecht. Auch die Tatsache, dass es in Privatwohnungen meist nur ein Badezimmer gibt, das vier Männer nacheinander benutzen müssen, stellt nur ein kleineres, lösbares Organisationsproblem dar. In der Wohnung demonstrierte uns Lutz seine Fähigkeiten am Bügelbrett und an der Herdplatte.

  • Norwegische Kapelle im Hafen von Cardiff, Wales
 

Ein bestelltes Taxi ins Stadtzentrum hat uns einige Zeit warten lassen. Bei der telefonischen  Nachfrage wurde uns dann erklärt, dass das Unternehmen („a2b“) nur Fernstrecken bedient, aber grundsätzlich nicht innerorts fährt. Die Zeit, die ein lokales Taxi brauchen würde, wollten wir aber nicht mehr abwarten und machten uns zu Fuß auf den Weg. Zwanzig Minuten später erreichten wir den ausgedehnten und schön angelegten Bute-Park, von dem aus wir mit einem Taxi-Schiff den Taff-Fluss entlang in die Cardiff Bay gefahren sind. Am Mermaid Quay flanierten wir am Hafen entlang und vorbei am Millennium Centre und dem Pierhead Buildung, auch als „walisischer Big Ben“ bezeichnet, weiter zu einer norwegischen Seemannskirche und der Nationalversammlung („Senedd“). Ein Bällchen Eis gehörte mit zum Vergnügen, auch wenn es mit 2,5 Pfund nicht gerade billig war.

Viele Verkehrs- und Hinweisschilder sind zweisprachig. Wir haben einige Menschen darauf angesprochen, von denen aber alle nur „englisch“ sprechen konnten. Dabei ist Walisisch Amtssprache und Schulfach – es soll sogar Schulen geben, an denen nur Walisisch unterrichtet wird.

Als nächster Höhepunkt stand am nächsten Morgen der Flug von Cardiff nach Dublin, der Hauptstadt der Republik Irland auf dem Plan. Der Flug führte vor allem wegen tief hängender Wolken zunächst in westliche Richtung an Swansea vorbei. Die Sichten wurden entlang der Küste zur Irischen See besser, so dass bei Erreichen von Caernarfon (EGCK) die Bedingungen, vom spürbaren Wind abgesehen, doch ziemlich gut waren. Der Flugplatz ist sehr malerisch auf einer schmalen Landzunge mit der Landebahn direkt am Meer gelegen und beherbergt ein kleines Luftfahrtmuseum. In dieser letzten Pause in Wales waren alle Augen auf den Himmel gerichtet und die verschiedenen Wetter-Apps wurden für den Flug über die irische See nach Weston (EIWT) am westlichen Rand von Dublin genutzt. Schließlich war für die nächsten 120 km nur Wasser unter uns.

  • Dublin, Irland

Schon kurz nach dem Einflug in Irland führt der Weg über die Hauptstadt. Dabei besteht beim Anflug auf den Flugplatz Weston durchaus Verwechslungsgefahr mit der nahe gelegenen Militärbasis. Auf dem Platz wurden wir sehr herzlich von Kim begrüßt, die wir schon vom obligatorischen PPR-Anruf kannten. Kim organisierte uns ein Taxi zum Festpreis und wollte uns beim späteren Weiterflug nach Nordirland bei der dann erforderlichen Bürokratie helfen, auch wenn wir eventuelle Fristen nicht einhalten könnten.

Uwe buchte unsere tadellose Unterkunft, ein geräumiges Appartement mit drei Schlafzimmern mitten in der belebten Stadt. Einziger Wermutstropfen war die Entfernung von einigen Minuten Fußweg zwischen Rezeption und Zimmer.

Im Ortsteil Templebar haben wir in einer urigen Gaststätte unter anderem gutes Irish Stew mit Lamm oder fangfrischen Lachs gegessen. Gleich gegenüber war wohl Dublins berühmtester Pub: der Temple Bar Pub, wo die Gäste gleich auf mehreren Ebenen Live-Musik zu hören bekommen. Danach erkundeten wir das Viertel entlang des Liffey-Flusses. Zum Abschluss des Tages wurde mit einem Guinness in einem der bekanntesten und zugleich ungewöhnlichsten Pubs in Dublin, untergebracht in der zum Lokal umfunktionierten St. Mary`s Church, angestoßen.

Am fünften Tag bestiegen wir in Dublin wieder einmal einen Hop-on-Hop-off-Bus, um anschließend die eine oder andere Sehenswürdigkeit noch einmal aus der Nähe anzuschauen. Hauptattraktion war zweifellos die ausgiebige Besichtigung der Guinness-Brauerei, eine echte interaktive Erlebniswelt rund ums Bierbrauen einschließlich einer abschließenden Verkostung in der Gravity-Bar weit über den Dächern der Stadt mit einem 360-Grad-Ausblick. Nach so viel Theorie war am Abend ein gemütlicher Bummel durch die lebhafte Stadt angesagt, abgeschlossen mit einem Bier im „Brazen Head“, dem ältesten Pub Dublins.

Wie auf einer Tour durch Großbritannien nicht anders zu erwarten, beschäftigte uns das Wetter vor jeder weiteren Etappe. Eine für die nächsten Tage angekündigte, ziemlich breite und lang anhaltende Schlechtwetterfront führte fast zwangsläufig zur Entscheidung, den geplanten Flug zur irischen Südwestküste nach Bantry und zur Insel Inishmore im Nordwesten ersatzlos zu streichen und stattdessen den Flug ins benachbarte Nordirland vorzuziehen.

  • Crown Liquor Saloon, Belfast, Nordirland

Der Flug von Weston nach Newtownards (EGAD) fand unter sehr guten Bedingungen statt. Nach einigen Minuten über Land flogen wir an der Küste der Irischen See entlang nach Norden und sind mit wunderbaren Eindrücken und im Trockenen auf dem kleinen, aber feinen Platz gelandet. Gleich nach der Landung hat uns der Flugleiter schon vor unserer Frage Hallenplätze für alle angeboten. Mit unseren Maschinen waren dort mehr als 20 Trikes untergebracht. Für den ersten Hunger hat er uns das wirklich nette und auch werktags gut besuchte Flugplatz-Restaurant empfohlen. Beim Blick durchs Fenster stellten wir fest, dass wir unser Zeitfenster für den Flug richtig gewählt hatten, denn mittlerweile hatte britischer Landregen eingesetzt.

Die City-Tour durch Belfast begann mit einem Spaziergang vorbei am „Großen Fisch“ zum empfehlenswerten Titanic-Museum. Hier wird alles zur „Titanic“,  von der Planung über den Bau, vom Stapellauf bis zum Untergang in einem interaktiven Museum sehr modern, anschaulich und vieles im wahrsten Sinne „begreifbar“ dargestellt. Die gewaltigen Ausmaße der Titanic werden nicht nur an vielen Exponaten deutlich, sondern auch beim anschließenden Besichtigen der „Nomadic“ einem Zubringerschiff, das rund 1000 Passagiere zur „Titanic“ bringen konnte.

Am Abend ging es mit freundlicher Unterstützung Einheimischer in die Innenstadt. Erst hat uns eine junge Dame mit ihrer Taxi-App ein Fahrzeug besorgt, später hat uns der Fahrer nicht nur zu einem sehr guten Fischrestaurant gefahren, er hat es sich nicht nehmen lassen, uns die letzten 100 Meter durch die Gassen zu begleiten, damit wir auch an der richtigen Stelle ankamen. Diese spontane Hilfsbereitschaft ist uns auf der gesamten Tour begegnet und war nicht nur auf Flugplätze und die damit vorhandene Beziehung unter Fliegern beschränkt. Leider war das sehr gut aussehende Fischlokal völlig überfüllt und ein Tisch erst wieder kurz vor Mitternacht verfügbar. In Belfast ist das aber kein Problem: ein paar Geh-Minuten später fanden wir ein weiteres gutes Lokal und der Abend war gerettet.

Mit dem Touristenbus ging es durch Belfast. Die Erklärungen in deutscher Sprache kamen per Audio-Guide/Kopfhörer; für die englischsprachigen Gäste war im Bus eine lebhafte Fremdenführerin aktiv. Vor allem bei der Fahrt durch die Brennpunkte früherer Auseinandersetzungen brachte sie ihre Zuhörer durch (über)-betonten Dialektwechsel immer wieder zum Schmunzeln. Ob die Reibereien zwischen den Parteien tatsächlich beendet sind oder noch in kleinen Zellen schwelen, kann nicht sicher bewertet werden, die letzte Bombenexplosion soll immerhin mittlerweile schon 20 Jahre zurück liegen.

Auf dem weiteren Weg lag die St.Georgs-Markthalle, eine alt-ehrwürdige Gusseisen-Konstruktion mit einem Gemischtwarenmarkt, d.h. Stoffe, Schmuck wurde genauso angeboten wie Gemüse oder Imbiss. Auf der ersten Etage haben wir eine Kleinigkeit gegessen und sind dann zu Fuß weiter gezogen. Per Zufall kamen wir zu Granny-Annies-Kitchen, ein uriges Lokal mit einem wahren Sammelsurium von Deko-Material und kuriosen Gestaltungsideen und natürlich auch mit kulinarischen Spezialitäten wie Sticky Toffee Pudding, einem ziemlich feuchten, mit Marmelade gefüllten Kuchen, mit einer Soße überzogen und mit Vanilleeis serviert.

Schöne und sehenswerte Pubs gab es auch in Belfast, darunter der älteste: Crown Liqour Saloon, dessen Besonderheit nicht nur die lederartige Decke oder die üppig geschnitzte Holzvertäfelung und die Bleiglasverzierungen sind, sondern die jeweils mit halbhohen Türen abgetrennten Sitzecken, den sogenannten Snugs, in denen die Gäste ungesehen unter sich sein konnten. Belfast ist eine sehr saubere Stadt. Dabei spielen vermutlich auch die drastischen Strafen für Fehlverhalten eine große Rolle. Unter vielen historischen Bauten fiel der „Schiefe Turm“ von Belfast auf, der sich um einen Meter nach hinten und einen Meter nach rechts geneigt hat und für viel Geld in dieser Lage stabilisiert worden ist.

Abends war wieder einmal das Wetter das beherrschende Thema: der Weiterflug nach Schottland war weder nach Osten in die Gegend von Glasgow oder Edinburgh (wie geplant) noch in den Norden über die Highlands und Loch Ness nach Inverness möglich. Einen weiteren Tag in Belfast wollten wir aber auch nicht verbringen und haben uns kurzerhand für einen Flug nach Südosten zur Südspitze der Isle of Man entschieden.

Gesagt – getan: Den Vorhersagen nach sollte sich ein fliegbares Zeitfenster nach dem Frühstück öffnen, das bedeutete ausnahmsweise auch mal früh aufstehen. Schließlich mussten wir ja von der Stadtmitte zum Flugplatz nach Newtownards, dort die Flugzeuge aus dem Hangar holen und für den relativ kurzen Flug vorbereiten. Schon kurz nach dem Abheben waren wir wieder mal über dem Meer und hatten bis kurz von dem Ziel kaum mit den Wolken zu kämpfen, auch wenn die Wolkendecke ziemlich dicht und gelegentlich auch nicht besonders hoch war.

  • Point of Ayre, Isle of Man

Die Landung auf dem Isle of Man Airport (EGNS) und auch das Abrollen war dann durch den starken und böigen Wind schon eine größere Herausforderung, wurde aber von allen gut gemeistert. Empfangen wurden wir von Mark von der örtlichen Flugschule, über den später Landung und Parkgebühren abgerechnet wurden. Für Mark und den Flugleiter kamen wir überraschend. Angeblich lagen bei unserer Landung weder der aufgegebene Flugplan noch die General Aviation Reports vor. Als Reaktion darauf sollten wir beim Abflug drei Flugpläne, also für jeden Flieger einen eigenen abgeben. Mark war sehr hilfsbereit, hat uns beim Festmachen der Flieger im starken Wind geholfen und uns rund um den Flugplatz zum Hauptgebäude gefahren.

Dort haben wir einen Mietwagen für einen Tag übernommen; Kosten hierfür günstige 53 Pfund. Das Auto konnten wir aber nur für einen Tag mieten, weil am gleichen Abend das Training für das legendäre Isle-of-Man-Classic-Motorradrennen begann. Deswegen gab es inselweit Engpässe bei Mietwagen und Unterkünften. Es gibt wohl einige, die sich lange auf dieses Ereignis freuen und einzig und allein deswegen auf die Insel kommen und wir kommen so ganz zufällig dazu: eine positive Überraschung.

Nach nur kurzem Aufenthalt im Hotel, eigentlich nur zum Koffer unterstellen, nutzten wir den Leihwagen zur Erkundung der Insel. Zunächst ging es in die nahe gelegene Hauptstadt Douglas, die sich als durchaus mondäner Badeort präsentierte. Nach einer kleinen Mahlzeit bei Marks & Spencer fuhren wir weiter querfeldein ein gutes Stück über die Rennstrecke nach Jurby, wo es einen UL-Flugplatz geben sollte. Dort angekommen fanden wir in der Nähe des örtlichen Gefängnisses eine stark ramponierte Piste ohne Zugang. Später wurde uns gesagt, dass dort nur noch gelegentlich Modelle fliegen und die Bahn durch Motorsportveranstaltungen schwer beschädigt worden ist.

Weiter ging die Fahrt zum Andreas Airfield, das gleich mit zwei Asphaltbahnen veröffentlicht ist. Von einer Landung dort ist auf jeden Fall abzuraten. Die Bahn ist übersät von Tennisball großen Steinen und soll unzählige tiefe Schlaglöcher haben. Außer einem Windsack deutet nichts darauf hin, dass hier noch Flugbetrieb stattfinden könnte. Danach haben wir uns am Point of Ayre, der Nordspitze der Insel den Wind um die Nase wehen lassen. Von hier aus konnte man durch den Dunst das schottische Festland sehen. Die Fahrt an der Ostküste entlang führte uns nach Ramsey. Hier wurden die letzten Vorbereitungen für die Straßensperrungen gemacht. Mehr als 500 Freiwillige müssen auch bei jedem Training dafür sorgen, dass jede Straßeneinmündung, jedes Gartentor – einfach alle Zugänge zur Rennstrecke gesichert sind und sich niemand mehr auf der Strecke aufhalten kann. Ab 17 Uhr begann das Training und kurz darauf waren die heran rasenden Fahrer schon von weitem zu hören. Die Durchschnittsgeschwindigkeit auf den engen und kurvigen Bergstraßen und durch die wenigen Orte soll bei über 215 km/h liegen.

Auch wir konnten uns dem Reiz der Veranstaltung nicht entziehen, haben eine Zeitlang am Straßenrand gestanden und den Fahrern und ihren Maschinen zugesehen. Ein Streckenposten hat Werner gebeten, seine knallrote Jacke auszuziehen, um die Fahrer nicht zu irritieren. Eine rote Flagge am Wegesrand würde Rennabbruch bedeuten. Auf dem Rückweg zum Hotel kam ziemlich plötzlich, wie aus dem Nichts, dichter Nebel auf. Für die Motorradfahrer war das sicher das Ende der Trainingsfahrt.

Am Abend folgte die mittlerweile zur Routine gewordene Flugplanung für den nächsten Tag – wie immer auch mit dem Blick auf den Haupttaktgeber: das Wetter. Gegen Mittag sollte der Weiterflug möglich sein und so blieb uns für den nächsten Morgen noch ein wenig Zeit auch die Südspitze der Insel für uns zu entdecken. Neben dem exklusiven King-Williams-College sind auch Castletown und der Hafen von St.Mary durchaus sehenswert.

Nützlicher Nebeneffekt der kleinen Tour war, dass dabei Treibstoff verbraucht wurde. Entgegen sonst üblicher Verfahren, bei denen man Leihwagen möglichst vollgetankt zurückgeben muss, wurde hier um einen möglichst leeren Tank gebeten.

Bei der Ankunft am Platz war Mark noch skeptisch, ob wir überhaupt starten dürfen. Von der Nordwest-Seite drückten tiefe, aufliegende Wolken in Richtung Flugplatz. In diese Richtung wäre ein Start nicht möglich gewesen und auch in unsere Flugrichtung war Fliegen nur bedingt möglich, d.h. der Tower genehmigte uns den Abflug nur unter Special-VFR-Bedingungen.

Die Strecke führte uns zunächst an der Ostküste entlang, wo es an der Steilküste ziemlich starke Verwirbelungen gab und das Fliegen zunächst mehr Rodeo-Reiten als Fliegen war. Weiter draußen auf dem Meer beruhigte sich alles und ein wirklich schöner Flug führte uns an die englische Küste bei Whitehaven, der wir dann bis Sillott folgten und auf dem nahen UL-Platz Kirkbride bei strahlendem Sonnenschein landeten.

Einen PPR-Anruf an unserem Ziellandeplatz East Fortune nahe der schottischen Hauptstadt Edinburgh erledigten wir zunächst mehr aus Höflichkeit, hatten wir doch schon am Vortag unsere Absicht erklärt, allerdings ohne Zeiten anzugeben. Umso größer oder umso enttäuschender war dann das Ergebnis: an einen Flug nach Edinburgh war nicht zu denken. Dort war die Wolkenuntergrenze unter 200 Fuß und es regnete, so dass die Platzbetreiber den Flugbetrieb eingestellt hatten und auch an diesem Tag nicht mehr aufnehmen wollten. Nun war guter Rat teuer – von Kirkbride wollten wir so schnell wie möglich weg und unserem Ziel wenigstens ein Stückchen näher kommen.

Aber auch hier waren die Einheimischen ziemlich skeptisch und bewerteten die Chance auf das Weiterkommen über das nahe gelegene „Tor von Carlisle“ in Richtung Newcastle als unsicher. Erst ein Echo-Pilot, der lokal fliegen wollte, hat für uns einen Teil der Strecke erkundet und uns mit seiner Sichtmeldung über die Wetterlage an der Engstelle sehr geholfen. Schließlich sind wir dann doch noch wenigstens rund 120 km weiter nach Eshott (auch ohne ICAO-Kennung) gekommen.

Unterwegs hat Uwe ostwärts von Spadeadam noch einen stillgelegten Flugplatz der Royal Air Force (RAF) entdeckt, auf dem noch „Warbirds“ vor sich hin rosten und als Übungsziele für RAF- und NATO-Piloten dienen.

In Eshott sind wir sehr freundlich aufgenommen worden. Fred, ein Pilot und Berufsmusiker, seine Lebensgefährtin (beide fliegen ROBIN) und ein älterer Kunstflieger (JAK52) haben sich rührend um uns gekümmert, uns bewirtet, mit Informationen versorgt, uns Tipps für den Abend gegeben, einen Sonderpreis bei einem Hotel im nahen Morpeth ausgehandelt und uns schließlich dorthin gefahren. Wir sind diesen Insidertipps natürlich gefolgt und haben in uriger Umgebung richtig gut gegessen und den Abend in einem Pub mit Live-Musik ausklingen lassen.

Am nächsten Morgen war alles zur Betankung mit MoGas vorbereitet und so konnten wir schon bald von Eshott, dem gepflegten, kleinen Platz mit einer kleinen Alpaka-Herde abheben und Richtung Schottland weiter fliegen. Der größte Teil der Strecke ging wieder über Wasser; einen kurzen Versuch, über Land zu fliegen, mussten wir wegen zu schlechten Sichten abbrechen.

  • Eshott, England

Entlang der englischen Ostküste sind zwischen Küstenabschnitten mit steilen Klippen die unterschiedlichsten Sehenswürdigkeiten wie an einer Perlenschnur aufgereiht. Ein Blickfang ist die Eisenbahnbrücke von Berwick upon Tweed, die wie ein römisches Aquädukt aussieht. Genauso eindrucksvoll sind die vielen Schlösser und Burgen, von denen Bamburgh Castle sicher die imposanteste ist. Diese Burg war die erste, die mit Artillerie verteidigt wurde. In neuerer Zeit dient sie als Kulisse für viele Filme. Viel kleiner und romantischer sind die Reste von Dunbar Castle, das die Hafeneinfahrt der sehr alten schottischen Stadt Dunbar bewacht.

East Fortune ist ein sehr kurioser Platz. Eigentlich sind – wie an vielen ehemaligen Plätzen der RAF – drei breite und lange Landebahnen vorhanden. In den meisten Fällen ist davon nur noch eine ständig gewartet und nutzbar wie beispielsweise in Kirkbride. In East Fortune kann man zwar die ehemaligen Bahnen noch sehen, doch der Fliegerclub kann nur rund 250 m der Asphaltbahn nutzen, der Rest der ca. 450 m langen Bahn ist Gras. Nach dem Aufsetzen hinter einem Zaun, der den Flugplatz von einer kurz vor der Schwelle kreuzenden Straße trennt, bleiben nach dem Ausschweben nur wenige Meter Asphalt vor dem Übergang in die Grasbahn. Die Landung gestaltete sich dementsprechend schwierig und zu allem Überfluss mit einer zusätzlichen Platzrunde für die Formation, weil eine Schulmaschine nicht rechtzeitig abrollte.

Der UL-Platz East Fortune ist mit nur wenigen Ausnahmen (darunter eine C42) ein reiner Trike-Platz. In zwei Hallen stehen da dicht an dicht 60 Trikes. Ein paar Fußminuten entfernt ist ein sehenswertes Museum, dessen Herzstück eine Concorde der British Airways ist – und zu Werners Entsetzen steht da auch eine C42.

Kim, die Flugleiterin, wollte wissen, ob wir zum berühmten Edinburgh Festival kämen. Sie musste herzhaft lachen und konnte es kaum glauben, dass wir nichts von einem Festival wussten. Beim Edinburgh Fringe Festival soll es sich um das weltweit größte Kulturfestival handeln. Mehrere Tausend Shows, Theateraufführungen, Konzerte von Oper bis Volksmusik, aber auch Kleinkunstdarbietungen werden einen Monat lang immer wieder aufgeführt. Die rund 500.000 Einwohner zählende Stadt beherbergt in dieser Zeit  fast zwei Millionen Besucher. 

Ein Flugschüler, der gerade seinen zweiten Alleinflug hinter sich gebracht hatte, hat uns rund zehn Kilometer zu einem kleinen Bahnhof in Drem gefahren. Von dort aus ging die Fahrt zum Hauptbahnhof in Edinburgh, anschließend weiter per Taxi zur Schwiegermutter des Vermieters und zu guter Letzt mit dem Schlüssel in die neue Wohnung auf Zeit. In dem Mehrfamilienhaus die richtige Wohnungstür finden gestaltete sich mangels Beschriftung zum Suchspiel. Zum Schlafen standen ein Etagenbett und ein relativ kleines Doppelbett zur Verfügung. “Not macht erfinderisch” – und so bastelte sich Uwe aus zwei Sofas ein – wie er sagte – bequemes „Körbchen“. Nachdem Einkauf fürs folgende Frühstück ging es endlich in die wirklich überfüllte und sehr lebhafte Stadt.

Der Veranstaltungskalender für das Festival war dick wie ein Telefonbuch. In jedem Theater, Kino oder Kabarett gab es Sondervorstellungen, die wichtigsten in der eindrucksvollen Arena auf dem Schlossberg. An jeder Ecke waren Jongleure, Clowns, Break Dancer und natürlich Straßenmusiker, die meisten davon mit Dudelsack. In all dem Trubel und nach vielen Treppen in engen Gassen fanden wir ein gutes Abendessen in einem Lokal mit Gartenterrasse.

Am nächsten Morgen bereitete Lutz uns ein gutes Frühstück und so waren wir gerüstet für die Sightseeing-Tour. Für den ersten Überblick sind wir mit dem Hop-on-Hop-off-Bus durch die Stadt gefahren. Später haben wir uns die Burg genau angesehen, über jede Zinne ins Tal geschaut; sind gefühlt auf jede Treppe gestiegen und bei einem Kanonenschuss um ein Uhr gehörig zusammengezuckt.

In der Altstadt haben wir einmal mehr bei strahlendem Sonnenschein im Freien gegessen und unsere Erkundungstour auf Schusters Rappen fortgesetzt. Entlang der großen Prachtstraßen gibt es für einen ausgedehnten Schaufensterbummel unzählig viele Modehäuser, Schmuckgeschäfte und Palasthotels.

Am Mittwoch wartete eine ziemliche lange Strecke auf uns: von East Fortune bei Edinburgh nach Damyns Hall in der Nähe von London. Der Weg führte uns die Ostküste entlang, vorbei an kleinen, malerischen Dörfern, Hafenanlagen und steilen Klippen. Mit der Route über der Nordsee hielten wir uns auch außerhalb der Kontrollzonen von Newcastle upon Tyne und Durham/Middlesborough. Nach etwas mehr als 300 km landeten wir zum Tankstopp in Beverley und wurden von Peter in fließendem Deutsch begrüßt. Nicht minder freundlich war Alan, der die nicht nur in England ziemlich seltene MoGas-Tankstelle betreibt.

Nach einer guten Kanne Kaffee, nur für uns gemacht, bekamen wir gleich mehrere gut gemeinte Ratschläge für die Streckenauswahl bis Damyns Hall. Darunter waren auch Tipps, mit welchen Radarstellen man unbedingt sprechen sollte und an welchen man erfahrungsgemäß besser vorbeifliegen sollte. Unsere nächste Strecke war eine Mischung aus allen Ratschlägen. Sie führte bei Kingston über den Hull und bei Boston am Wash vorbei, einer großen Bucht, die durch die Mündung von vier Flüssen gebildet wird. Bevor wir zwischen den Kontrollzonen von Stansted und Southend direkten Kurs auf unser Ziel nehmen konnten, passierten wir unter anderen Sehenswürdigkeiten, die auch aus der Luft beeindruckende Universitätsstadt Cambridge.

  • Edinburgh Castle, Schottland

Mit der Landung in Damyns Hall, einem kleinen Grasplatz rund 25 km vom Buckingham Palast entfernt, waren auch die letzten rund 300 Flugkilometer für diesen Abschnitt geschafft. Am Flugplatz waren wir zunächst alleine. Erst nachdem unsere Maschinen fest gemacht waren, landete Deepah, ein Unternehmer, der europaweite Erlebnisreisen mit einer CT anbietet. Er hat uns ein lokales Taxi besorgt, das uns zur nächsten Unterkunft in Londons „Old City“ (Stadtteil Hamlet) gebracht hat.

Die Wohnung hatten wir wieder über Airbnb gebucht und waren angenehm überrascht. Neben den zwei Schlafzimmern mit Doppelbetten standen im Wohnzimmer zwei Auszieh-Sofas aus schwedischer Produktion, so dass diesmal für jeden von uns ein eigenes Doppelbett zur Verfügung stand. Nach dem Einrichten mussten wir noch kurz fürs nächste Frühstück einkaufen, bevor wir uns auf die Suche nach einem Restaurant machen konnten. Das stellte sich als grundsätzlich einfach heraus, schließlich lag unsere Wohnung in der Nähe der mittlerweile zur Touristenattraktion gereiften Brick-Lane. In der Straße pulsiert das Leben. Restaurant reiht sich an Restaurant, die meisten davon asiatisch und so war es auch kein Wunder, dass wir beim „Chinesen“ gelandet sind.

Diesmal wählten wir an Stelle des sonst genutzten Touristenbusses ein Ausflugsschiff, das einen Rundkurs auf der Themse bis hoch nach Greenwich gefahren ist. Leider haben wir nur nach Hop-on-Hop-off und nicht nach einem Audio-Guide gefragt – und prompt die Linie ohne Fremdenführung gebucht. Das war aber kein allzu großes Problem, weil wir die Hauptsehenswürdigkeiten ohnehin zusätzlich zu Fuß erkunden wollten.

Beim ersten Ausstieg führte uns der Weg zunächst rund um den Tower of London, einer Festungsanlage mit zahlreichen Gebäuden und knapp 20 Türmen. Dem Weg entlang der Festungsmauern folgend betraten wir die imposante Tower Bridge, eine Kombination aus Hänge- und Klappbrücke. 43 m über dem Wasser können Fußgänger den Fluss auf zwei Stegen auch dann überqueren, wenn der untere Teil der Brücke für den Schiffsverkehr hochgeklappt wird. Das geschieht nur noch sehr selten (laut Wiki ca. 1000mal im Jahr), weil dieser Teil der Themse fast ausschließlich für den touristischen Schiffsverkehr genutzt wird.

Mit dem Schiff ging es weiter in Richtung Trafalgar Square, wo Lord Nelson von seiner Säule auf unzählige Touristen herunter blickt. Ganz in der Nähe ist das urige Sherlock Holmes“-Restaurant, das ganz der Romanfigur gewidmet ist. Nach dem Essen wanderten wir durch den St. James Park zum Buckingham Palast und weiter durch den Green Park zum Piccadilly Circus. Von dort aus wollten wir eigentlich die „Tube“ benutzen, stellten aber fest, dass vier Einzeltickets rund doppelt so teuer waren wie eine Taxifahrt. So brachte uns eines der zahllosen Taxis zum Westminster Palast, auch als „Houses of Parliament“ bekannt.

Natürlich haben wir auch die „modernen“ Sehenswürdigkeiten gefunden, wie das London Eye, das mit 135 m größte Riesenrad Europas. Seine 32 Gondeln bieten jeweils 25 Personen Platz. Die Gondeln sind in rotierenden Ringen gelagert, so dass sie sich immer in der Waagerechten befinden. Nicht zu übersehen ist auch Europas höchstes Gebäude „The Shard“ (309 m) oder der auffällige, auch „Gewürzgurke“ genannte Swiss Re Tower und die Emirates Air Seilbahn, die 2500 Personen pro Stunde in einer Höhe von 77 m über die Themse bringen kann.

Nach dem Start in Damyns Hall galt der grobe Kurs Ost: zunächst der Themse folgend an Tilbury am Nordufer und Rochester am Südufer vorbei zur englischen Nordseeküste bei North Foreland. Ab da ging es rund 140 km über das Meer. Blickfang waren die riesigen Felder von Windkraftanlagen und die hohe Anzahl von Frachtschiffen, die scheinbar in großen Gruppen unterwegs waren.

  • Buckingham Palast, London

Über dem Wasser wurden wir von einem kräftigen Rückenwind getrieben, so dass auch eine beladene CT 268 km/h über Grund erreichte. Ab dem Sturmflutwehr Oosterscheldekering, dem zweifellos eindrucksvollsten wasserwehrenden Bauwerk der Niederlande, waren wir wieder über Land. Südlich von Rotterdam sind wir über die Rheinmündung(en) geflogen und dann dem Fluss gefolgt: vorbei an ´s-Hertogenbosch und Nijmwegen über die Grenze bei Emmerich und sind schließlich in Marl mit immer noch 20 Knoten Wind auf der Bahn gelandet.

Nach der mit rund. 500 km doch ganz schön langen Etappe sind wir noch einige Zeit im Flughafen-Biergarten „Vest Alm“ zusammen gesessen. Uwe musste noch ein wenig auf Wetterbesserung in Süddeutschland warten, bevor er nach Hause fliegen konnte. Rainer hatte es mit dem kurzen Sprung nach Hamm schon einfacher, Werner war mit dem Auto unterwegs und Lutz ist ja hier zu Hause.

In den 14 Tagen auf  den Britischen Inseln haben wir eine Menge neuer Eindrücke über die Länder und die Leute gewinnen können. Viele Orte sind einen zweiten Besuch oder einen längeren Aufenthalt wert. In allen Ländern und nicht nur an Flugplätzen haben wir sehr freundliche und sehr hilfsbereite Menschen getroffen und waren angenehm überrascht von der entspannt wirkenden Lebensart der Briten.