Mit 400 Sachen über die Startbahn

von Cedric Arndt (Kölner Stadtanzeiger)

Dank der zahlreichen erfahrenen Piloten konnten auch Besucher im Flugzeug Platz nehmen und in die Lüfte steigen. Der Höhepunkt an diesem Wochenende war wohl der Fallschirmsprung von Robert Manstein.

Weilerswist-Müggenhausen.

Trikes, Doppeldecker und Tragschrauber: Diese und noch viele andere Ultraleichtflugzeuge konnten am Wochenende beim diesjährigen Wiesenfest der Ultraleicht-Fluggruppe Nordeifel bewundert werden. Bereits seit 1992 laden die Vereinsmitglieder regelmäßig zu dieser Veranstaltung ein, die alljährlich bis zu 5000 Besucher auf den Müggenhausener Flugplatz lockt. Auch dieses Mal folgten wieder zahlreiche Flugbegeisterte dem Ruf.Über 50 Maschinen stehen dem 1983 gegründeten Verein und seinen rund 120 Mitgliedern mittlerweile zur Verfügung. Zahlreiche dieser Fluggeräte der unterschiedlichsten Typen wurden auch am Samstag und Sonntag auf dem vereinseigenen Flugplatz ausgestellt. Für die in großer Zahl angereisten Gäste standen jedoch noch andere Möglichkeiten als das bloße Anschauen der Maschinen auf dem Programm.

Schnupperflüge möglich

Dank der zahlreichen erfahrenen Piloten konnten sie auch selbst im Flugzeug Platz nehmen und in die Lüfte steigen. Wer nicht zu weit von der 500 Meter langen Start- und Landebahn entfernt zu Hause ist, der konnte sogar sein eigenes Heim einmal aus einer ganz anderen Perspektive begutachten. Für diejenigen, die dabei auf den Geschmack kamen und sich nun selbst als Piloten versuchen möchten, wurde eigens ein Informationsstand der Flugschule AirCademy aus Weilerswist eingerichtet.

Auch wenn das diesjährige Sommerwetter oftmals zu wünschen übrig ließ: Beim Wiesenfest zeigte sich Petrus von seiner besten Seite. Der nahezu wolkenlos blaue Himmel kam den Veranstaltern natürlich wie gerufen. So konnte das aufwendig geplante Programm vollständig umgesetzt werden. „Das ist wirklich absolut perfektes Flugwetter,“ berichtete der erste Vorsitzende der Nordeifel-Fluggruppe, Werner Karg: „Das wissen natürlich auch unsere Gäste und deswegen bin ich sicher, dass wir unseren Schnitt von 5000 Besuchern dieses Jahr noch steigern können.“

Insgesamt konnten die Besucher bei ihren Schnupperflügen zwischen sechs unterschiedlichen Ultraleichttypen wählen. Rundfahrten mit dem Heißluftballon wurden dieses Mal nicht angeboten. Dafür konnte man mit ein wenig Glück bei den Verlosungen eine Ballonfahrt für einen späteren Zeitpunkt gewinnen.

Wer es lieber eine Nummer kleiner mag, wurde ebenfalls nicht enttäuscht. Noch leichter als die Ultraleicht-Flugzeuge der Nordeifel Fluggruppe waren die Modelle, die vom Modellflugclub aus Niederzier sowohl am Boden als auch in der Luft vorgeführt wurden.

Nachgebauter Düsenjet

Der nachgebaute Düsenjet, der es auf rund 400 km/h Höchstgeschwindigkeit bringt, sorgte besonders für Aufsehen. Auch für die kleineren Besucher war ausreichend Unterhaltung garantiert. Dank der Hüpfburg und zahlreicher anderer Möglichkeiten sich auszutoben, kam keine Langeweile auf. Es standen sogar riesige Plastikbälle zur Verfügung, in die die Kinder hineinschlüpfen und so trockenen Fußes über das Wasser laufen konnten.

Zudem stand am Wochenende in Müggenhausen auch ein Luftballon-Wettbewerb auf dem Programm. Dazu konnten die Kleinen ihren Namen auf ein Kärtchen schreiben, bevor sie dieses an einen Heliumballon banden und fliegen ließen. Der Ballon, der den weitesten Weg zurücklegt, beschert seinem Absender ein dem Alter angemessenes Geschenk sowie einen Freiflug mit einem der Ultraleicht-Flugzeuge.

Der wahrscheinlich größte Höhepunkt an diesem Wochenende, war wohl der Fallschirmsprung von Robert Manstein am Sonntagnachmittag. Aus einer Höhe von rund 3000 Fuß (umgerechnet rund 1000 Meter) stürzte sich der Koblenzer aus seiner Maschine vom Typ Remos G3. Rund zehn Sekunden des wagemutigen Sprunges vergingen dabei in freiem Fall, bevor er seinen Fallschirm öffnete und langsam zu Boden schwebte. Nach weiteren zwei Minuten setzte er zur erfolgreichen Punktlandung auf dem Flugplatz an.

Im Zusammenspiel mit den unterhaltsamen Angeboten und dem wunderbaren Sommerwetter erlebten sowohl die Veranstalter der Nordeifel Fluggruppe als auch die zahlreichen Gäste ein spannendes und abwechslungsreiches Wochenende.