von Claudia Roberz (Kölnische Rundschau)
Piloten und Maschinen erhalten ihren Segen beim Flieger-Treffen in Müggenhausen
MÜGGENHAUSEN – Begeistert sprang die junge Frau aus dem Ultraleicht-Flugzeug von Werner Karg. „Das war so klasse. Meine Höhenangst war total weg“, rief sie den anderen Chormitgliedern vom Chor „Klangspuren“ aus Bornheim-Brenig zu und strahlte über das ganze Gesicht.
Sie war das erste Mal in einem Ultraleicht-Flugzeug geflogen. Ihr Pilot Werner Karg ist zugleich Vorsitzender der UL-Fluggruppe „Nordeifel“, die den Ultraleicht-Flugplatz in Müggenhausen betreibt. Karg ist ein geübter Pilot und hat vor 16 Jahren den Flugschein für Ultraleicht-Flugzeuge erworben.
Zum internationalen Fliegertreff „Fly-In“ auf dem Müggenhausener Flugplatz hatten sich zu Pfingsten schon zum Feldgottesdienst weit über 50 Besucher eingefunden. Ein ganz großer Teil war sogar eingeflogen. „Wir haben hier fliegende Gäste aus dem ganzen Bundesgebiet und erwarten heute Nachmittag noch Flieger aus dem benachbarten Ausland“, erklärte Werner Karg.
Nicht schwerer als 473 Kilo mit Passagieren
Über mangelnde Gästezahlen musste er sich ohnehin nicht beklagen, nutzten doch viele Besucher aus der Umgebung das strahlende Sonnenwetter und die Gelegenheit, ihre Rad- oder Autotour zum Müggenhausener Fluggelände zu planen.
Und hier bekamen sie an UL-Fluggeräten so einiges geboten – ob offen mit einer Art Drachensegel oder geschlossen, ob Doppeldecker oder Tragschrauber. Ultraleicht sind die Fluggeräte dann, wenn ihr Gewicht nicht mehr als 473 Kilogramm beträgt – inklusive Passagiere (maximal zwei) und Benzin.
Militärseelsorger Paul Hauser feierte nicht nur den Feldgottesdienst mit den Gläubigen. Im Anschluss daran segnete er jedes einzelne Fluggerät mit seinem Piloten, der danach auf die Startbahn rollte und zu einer Platzrunde über den UL-Flugplatz abhob.
„Man sitzt richtig bequem“
Auch die 15-jährige Jamila Asenjo aus Vernich durfte mit Werner Karg in die Luft gehen. Wie der Pilot wurde auch sie mit Kopfhörern zur besseren Verständigung untereinander ausgestattet und musste sich in dem Zweisitzer anschnallen. „Aufgrund des Wetters könnte es oben etwas schaukeln“, warnte Karg die SchÜlerin vor, und schon ging es zur Start- und Landebahn.
Nach rund fünf Minuten in der Luft landeten sie sicher wie in Abrahams Schoß auf der Rasenbahn, und Jamila, die bisher nur mit großen Passagierflugzeugen geflogen war, war voller Begeisterung: „Man sitzt richtig bequem in dem Flugzeug. Wir sind auch über das Motocross-Gelände geflogen und haben die Motorradfahrer da unten ganz winzig klein gesehen.“
Hatte es denn tatsächlich da oben geschaukelt? „Nein, geschaukelt nicht, aber etwas geruckelt“, sagte Jamila – und schlug ihrem Freund, der einen Mitflug dankend abgelehnt hatte, vor: „Wir kaufen uns so ein Flugzeug. Dann wird Fliegen unser Hobby.“